Das eigene Arbeitszimmer als Betriebsausgabe absetzen? Wir zeigen dir, was es zu beachten gibt!
von Mira Hische
Der Einzelhandel ist besonders stark von der Corona-Krise betroffen. Besonders schwer ist die Lage für alle, die ihre Läden schließen mussten und jetzt schrittweise wieder öffnen.
Was kannst du als Einzelhändler*in tun, um die Folgen der Krise jetzt zu mindern und dich langfristig auf krisensichere Beine zu stellen? Wir haben einiges an Tipps und Hilfestellungen für dich zusammengestellt.
Wie für alle Selbstständigen hat auch für dich immer oberste Priorität, deine Liquidität zu sichern. Keine leichte Aufgabe, wenn die Einnahmen sinken oder sogar ganz wegbrechen und die Kosten weiterlaufen – aber du kannst mehr tun, um flüssig zu bleiben, als du vielleicht denkst.
Zu diesem Thema haben wir verschiedene Informationen für dich aufbereitet, die wir dir hier noch mal zusammenstellen:
Außerdem beschäftigen wir uns in Folge #8 unseres KriseChance-Podcast mit dem Thema Liquiditätsplanung:
Und wir bieten ein Video zum Thema "Monatsbudget & Liquidität" an:
Falls du Mitarbeiter*innen hast, kannst und solltest du folgende Maßnahmen in Betracht ziehen:
Nun hast du einen Überblick über die „harten“ Maßnahmen, mit denen du kurz- und mittelfristig deine Liquidität sichern kannst. Ansonsten gibt es eine Reihe von Aktivitäten, die du starten kannst, um dein Unternehmen jetzt und zukünftig krisenfest zu machen. Einige davon stellen wir im Folgenden vor.
Vielleicht hast du schon mal darüber nachgedacht, deine Produkte auch online anzubieten. Multi-Channel-Handel (also der Verkauf über mehrere Kanäle, zum Beispiel über einen Laden und übers Internet) ist eine Herausforderung, aber auch definitiv eine Chance – nicht nur in Krisenzeiten.
Mehr zum Thema „Onlineshop eröffnen“, erfährst du in unserem Tipp: Erfolgreich einen eigenen Onlineshop eröffnen und hier: Jetzt erst recht: wie kleine Händler online durchstarten (Kompetenzzentrum Handel).
Es muss nicht immer gleich ein eigener Onlineshop sein. Es gibt zahlreiche Online-Marktplätze und -Plattformen, auf denen du Waren und Produkte einstellen kannst. Hier sind die ganz großen zu nennen, wie Amazon, eBay, Alibaba oder Rakuten, und die mittelgroßen, wie Etsy oder Avocadostore.
Um sich die einzelnen Marktplätze genauer anzuschauen, kannst du im Internet verfügbare Vergleiche zurate ziehen, wie zum Beispiel:
Eine weitere Möglichkeit, online zu verkaufen, ist die Eröffnung eines Facebook-Shops. Wie sich ein Shop zu einer Facebook-Seite hinzufügen lässt, wird hier erklärt:
Achtung! Informiere dich unbedingt vor dem Start eines eigenen Facebook-Shops über die rechtlichen Pflichten, die du einhalten musst. Hierbei können dir folgende Seiten helfen:
Ein etwas unkonventioneller Weg, den so einige Händler*innen gerade ausprobieren: Sie fotografieren ihre Waren, posten die Fotos in den sozialen Medien (vorwiegend auf Instagram) und die Kundschaft kann dann per Telefon und/oder E-Mail bestellen.
Eine weitere Möglichkeit: Biete „Window Shopping“ an. Scheue dich nicht, die Produkte in deinem Schaufenster zu nummerieren und Kund*innen mit einem Schild darauf hinzuweisen, dass sie per Telefon, E-Mail etc. bei dir die gesehenen Produkte bestellen können.
Wenn du deine Waren ohnehin online anbietest, bring einen gut sichtbaren Hinweis auf diese Einkaufsmöglichkeit im Schaufenster an. Ohnehin empfehlen wir dir: Pflege dein Schaufenster gut. Auch in Krisenzeiten ist es die Visitenkarte deines Geschäfts und es ist physisch deine größte Werbefläche.
Überlege, ob du mit Kund*innen die Abholung von Einkäufen verabredest oder sogar einen Lieferservice einrichten kannst – solange uns das Corona-Virus noch akut betrifft, selbstverständlich unter Einhaltung der gerade aktuellen Hygienevorgaben. So gibt es Händler*innen, die Bestellungen ihrer Kund*innen in einem Gartenhäuschen unweit des Ladens unterstellen, sodass kein persönlicher Kontakt bei der Übergabe per „Abholstation“ notwendig wird. Andere wiederum liefern Bestellungen in den Hausflur oder an die Haustür. Bezahlt wird in der Regel per Kreditkarte oder Überweisung – so ist kein direkter Kontakt notwendig.
Tipp: Achten Sie bei allen kreativen Verkaufswegen darauf, dass Sie hierbei auch die Zahlungen der Kunden bekommen. Scheuen Sie sich nicht, Vorkasse zu vereinbaren.
In deinem Ladengeschäft verkaufst du wahrscheinlich schon Gutscheine. Verlege diese Möglichkeit doch ins Internet! Richte deinen Online-Shop so ein, dass deine Kund*innen online Gutscheine kaufen und einlösen können.
Anlässlich der Corona-Krise sind verschiedene Plattformen entstanden, auf denen Gutscheine von Händler*innen angeboten und von Kund*innen gekauft werden können. Hierzu zählen zum Beispiel:
Tipp: Sieh deinen Eintrag auf diesen Plattformen nicht nur als Einnahmequelle. Deine Präsenz dort hat auch und vor allem einen Werbeeffekt. Und schau ruhig, welche Geschäfte sich noch beteiligen und vernetze dich!
Apropos vernetzen… Auch hierzu haben sich in der Krise tolle Initiativen gegründet, wie zum Beispiel:
Kommunikation in der Krise ist nicht unbedingt leicht, doch zugleich wichtig. Daher haben wir dir in unserem Tipp „Interne und externe Krisenkommunikation“ übergreifende Anregungen für deine Kommunikation zusammenstellt. Schau zunächst, welche Kommunikationskanäle du schon nutzt (Website, Newsletter, Social Media etc.) und entwickel eine kanalübergreifende und dann jeweils eine kanalspezifische Strategie.
Vielleicht bist du gerade nicht in „Unterhalterlaune“, die man in gewissem Maße für Social Media und Co. braucht. Letztlich lebt Kommunikation jedoch von Authentizität. Gewähre auch in schwierigen Zeiten einen Blick hinter die Kulissen. Kund*innen und Öffentlichkeit sind gerade besonders empfänglich für Einblicke in den Alltag kleiner Unternehmen. Möbel deine eigenen Kanäle auf und pflegen sie regelmäßig. Und wenn soziale Medien noch Neuland für dich sind, nimm die aktuelle Situation zum Anlass, dich mit diesem Thema zu beschäftigen. Zum Einstieg findest du online eine Reihe von kostenfreien Ratgebern. Die hier genannten sind nur ein winziger Ausschnitt:
Schau, welche Initiativen anlässlich der Corona-Pandemie entstanden sind, die ganz gezielt kleinen und inhabergeführten Geschäften zu Sichtbarkeit und Reichweite verhelfen. Zu diesen Initiativen auf Instagram gehören zum Beispiel:
Verständlicherweise befindest du dich aktuell im „Krisenbewältigungsmodus“. Das ist auch angebracht und richtig. Aber mit der Zeit werden sich sicher auch Gedanken zum „Wie weiter?“ einstellen. Verfolge diese Gedanken und lass dir auch ruhig etwas auf die Sprünge helfen. Nutze die derzeitige Situation, um an deinem Geschäftsmodell zu arbeiten. Denn: Entweder findest du so einen direkten Ausweg aus der Krise oder du entwickelst Ansätze, die dir in der Zeit nach der Krise – wenn du dein Ladengeschäft wieder öffnen kannst– ordentlich Schub geben. Wage dich jetzt an die Geschäftsmodellarbeit, packe es an! In unserem Tipp Geschäftsmodell anpassen in der Krise geben wir hierzu erste Anregungen, inklusive Video und Podcast. Ergänzend haben wir einen Schnellkurs Geschäftsmodell entwickelt. Außerdem bieten wir regelmäßig kostenlose Live-Webinare an.
Halte die Augen und Ohren offen für das, was andere Händler*innen und Unternehmen jetzt unternehmen. Nimm Kontakt zu deinen Nachbar*innen auf, sprich mit Lieferant*innen, besuche Online-Veranstaltungen. Gemeinsam lässt sich jede Krise besser meistern als allein.