Das eigene Arbeitszimmer als Betriebsausgabe absetzen? Wir zeigen dir, was es zu beachten gibt!
Ein eigenes Unternehmen zu führen, ist immer wieder eine Herausforderung. Wir haben die fünf häufigsten Fehler von Unternehmern und Unternehmerinnen gesammelt und geben Tipps, wie du diese vermeiden kannst.
Seit über 20 Jahren beraten wir bei der FIRMENHILFE nun Freiberufler*innen und kleine Unternehmen am Telefon. Über 7000 Selbstständigen haben wir in dieser Zeit schon unterstützend zur Seite gestanden, auch in Krisensituationen. Unsere Themen reichen von Kundenakquise, über Geschäftsmodell-Check, Verhandeln mit dem Finanzamt, Überblick über Finanzen bis hin zur Frage, ob eine Insolvenz notwendig ist oder nicht. In diesen Jahren haben wir viele Stolpersteine für Unternehmer ausmachen können – wir stellen dir hier die fünf häufigsten vor.
„Ich habe schon seit Langem eine angespannte Auftragslage und immer gehofft, dass es bald wieder besser wird. Jetzt sind meine Rücklagen komplett aufgebraucht.“
Mit diesen Worten haben sich schon so einige Unternehmer*innen bei uns gemeldet. Sie alle haben eines gemein: Sie handeln aus einer „Alles oder nichts“-Haltung heraus und verschließen die Augen vor den Anzeichen einer Krise. Wenn es nicht läuft – sei es wegen einer angespannten Auftragslage, wegen konjunktureller Schwankungen oder geringerer Nachfrage nach ihren Produkten oder Dienstleistungen – reagieren sie viel zu spät oder überhaupt nicht.
Viele Unternehmer*innen halten in einer solchen Situation zu lange an ihrer ursprünglichen Geschäftsidee fest. Auf rote Zahlen reagieren sie mit dem „Prinzip Hoffnung“ und zögern zu lange damit, sich Hilfe zu holen. Bei manchen läuft die eigene Selbstständigkeit gut an, dann folgen jedoch problematische Situationen und Stolpersteine, von denen sie überfordert sind – sie reagieren darauf viel zu häufig mit Verdrängung. Oder sie versuchen alles, um mit den Schwierigkeiten selbst zurechtzukommen, bevor sie sich endlich dazu durchringen können, sich Unterstützung zu suchen.
Tipp:
Reagiere so früh wie möglich auf Fehlentwicklungen und Krisenanzeichen. Diese gehören zum Unternehmerdasein dazu und sind kein persönliches Versagen! Wenn solche Probleme auftreten, gilt es, schnell zu reagieren und sich Hilfe zu holen. Andere Unternehmer*innen haben sich bereits vor dir mit den gleichen Problemen herumgeschlagen – profitiere von deren Erfahrungen und hole dir Hilfe bei darauf spezialisierten Beratungsangeboten. Wenn du aus Hamburg kommst, wende dich gern an die FIRMENHILFE.
Verdrängung oder das bloße Hoffen auf Besserung führt dich nicht aus der Krise. Es ist auch kein Beinbruch, wenn du von deiner ursprünglichen Geschäftsidee abweichst und diese noch einmal überdenkst und anpasst. Im Gegenteil: Besonders im schnelllebigen digitalen Zeitalter, in dem sich die Vorlieben und Wünsche der Kund*innen sowie technische Möglichkeiten rasant ändern, ist es wichtig, die Geschäftsidee immer wieder neu zu justieren.
Mit dem Geschäftsmodell-Online-Tool der FIRMENHILFE kannst du auf schnelle und übersichtliche Weise dein Geschäftsmodell beschreiben, überdenken oder auch ganz neue Geschäftsideen entwickeln. Ordne hier deine Gedanken mit unserer Geschäftsmodell-Canvas.
„Eine Finanzplanung habe ich bei der Gründung gemacht, im Businessplan. Die liegt jetzt in meiner Schublade.“
Manche unserer Anrufer*innen haben vor Gründung schon einmal eine Liquiditätsplanung gemacht, diese aber nie wieder angeschaut. Andere haben einfach losgelegt. Den meisten ist gemein, dass sie ein „Controlling per Kontoauszug“ machen, frei nach dem Motto „Ist noch Geld da, oder nicht?“ Was fehlt, ist ein aktueller Überblick über die eigenen Einnahmen und Ausgaben – betrieblich und privat – und damit über die gesamte finanzielle Situation. Und auch eine Planung nach vorne wird selten gemacht. Dabei würde sie frühzeitig zeigen, ob und bis wann Kosteneinsparungen notwendig sind oder neue Aufträge gewonnen werden müssen.
Wenn ihr Kontoauszug zeigt, dass das Geld alle ist, ist es meist schon zu spät, um mit dem Handeln zu beginnen!
Der Überblick über die Finanzen und deren Planung ist Chefsache und kann nicht an eine*n Steuerberater*in abgegeben werden. Denn der/die ist in erster Linie für deine Steuern zuständig und nicht dafür dein Unternehmen finanziell zu steuern!
Tipp:
Achte auf ein sorgfältiges Controlling. Behalte deine Zahlen im Blick – auch wenn es gerade gut laufen sollte. Faktoren, auf denen dein Erfolg beruht, können sich nämlich ständig ändern:
Analysiere regelmäßig eine Betriebswirtschaftliche Auswertung (BWA), die die Ertragslage des Unternehmens und die betriebswirtschaftlichen Kennzahlen beinhaltet. Plane aber auch in die Zukunft, um zu sehen, wie sich deine Finanzen voraussichtlich entwickeln werden. Du musst nicht jedes kleine Detail kontrollieren, solltest aber sich anbahnende Liquiditätsengpässe oder finanzielle Schräglagen frühzeitig erkennen.
Hierbei können dir unsere Tools Monatsbudget und Liquiditätsplanung im Downloadbereich unterstützend zur Seite stehen.
Behalte auch den Markt im Blick:
Reagiere früh auf Veränderungen am Markt.
„Ich hatte im ersten Jahr großen Erfolg mit meinem Unternehmen, war dadurch aber auch sehr beschäftigt und habe die Akquise neuer Kunden vernachlässigt.“
In guten Zeiten, aber gerade auch in schwierigen Zeiten, werden bei einigen Unternehmer*innen ein unsystematisches Vorgehen bei der Akquisition neuer Kund*innen und ein nicht vorhandenes Akquise-Controlling als Fehlerquelle ersichtlich.
Oft fokussieren sich Unternehmer*innen viel zu lange auf ein*e und den/dieselbe Kund*in – und bekommen später Probleme wegen der ausbleibenden Gewinnung von Neukund*innen. Häufig nehmen auch einige große Aufträge die gesamte Arbeitszeit in Anspruch und die Akquise neuer Kund*innen für die Zeit danach wird vernachlässigt. Auch für die Reflexion, welche Akquise und Werbemaßnahmen in der Vergangenheit sinnvoll und erfolgreich waren und welche nicht, fehlt oft die Zeit.
Dr. Jan Evers und Susanne Schreck machten als Unternehmer*innen selbst viele Erfahrungen mit Krisen, halfen aber auch als Berater und Texterin anderen Personen dabei, Krisen zu überwinden. In ihrem Buch “Erfolgreich als Unternehmer für Dummies” geben sie ihr Wissen weiter - und bei KriseChance sprechen sie darüber. “Es ist wichtig sich einzugestehen, dass etwas schlechter geworden ist. Es hilft nicht auf die Welt zu schimpfen, oder die Kunden, oder die Politik. Wichtig ist zu schauen: Was kann ich selbst verändern?” Diesen Tipp gibt Susanne im Podcast. Jan sagt “her mit dem Schmerz!” Was genau es damit auf sich hat, erklärt er im Podcast. Viel Spaß!
Tipp:
Versäume es nicht, dir fortlaufend Arbeitszeit für die Akquise neuer Kund*innen zu reservieren – egal, ob dein Unternehmen aktuell rote oder schwarze Zahlen schreibt. Lass nicht durchgehend der Abarbeitung von Aufträgen den Vortritt, sondern denk daran, dass Akquise für den Fortbestand deines Unternehmens mindestens genauso wichtig ist! Auch wenn diese Tätigkeit nicht unmittelbar Geld bringt.
Lies dazu auch unseren Tipp: Nie wieder Stress mit der Kundenakquise.
Falls du selbst absolut kein Verkäufertyp sein solltest, delegiere diese Aufgabe an Mitarbeiter*innen, denen das leichter fällt – oder hol dir Spezialisten mit ins Boot.
Achte zudem auf ein gewissenhaftes Controlling deiner Akquisetätigkeit. Unterziehe alle Tätigkeiten einer regelmäßigen Erfolgskontrolle. Wenn einige davon sich als weniger erfolgreich herausstellen sollten, zögere nicht, diese einzustellen. Dann kannst du deine kostbare Zeit in effektivere Ansätze stecken. Gute Tools dazu findest du in CRM-Systemen.
„Ich werde immer wieder gefragt, ob ich auch … machen könnte. Aus Angst, Aufträge nicht zu bekommen, mache ich das dann auch noch mit und weiß gar nicht mehr, wo mir der Kopf steht.“
Die Pole zwischen einer zu eng gefassten Geschäftsidee auf der einen Seite und der Verzettelung durch zu viele Geschäftsfelder auf der anderen sind häufige Krisenursachen für Unternehmer*innen.
Eine zu eng gefasste Geschäftsidee schränkt die Flexibilität des Unternehmens ein und mindert seine Reaktionsfähigkeit. Einige Selbstständige klammern sich zu sehr an ihrer ursprünglichen Geschäftsidee fest und nehmen aus Angst, sich zu verzetteln, Chancen am Markt nicht wahr.
Eine zu weit gefasste Geschäftsidee birgt die Gefahr, sich zu verzetteln und mit einem unscharfen Profil an den Markt zu gehen. Mehr als drei Geschäftsfelder, die schlimmstenfalls auch noch völlig unabhängig voneinander sind, sind als Standbeine eines jungen Unternehmens eindeutig zu viele. Oft investieren Unternehmer*innen auch viel zu viel Geld in neue Geschäftsfelder, ohne zuvor die notwendigen Markttests durchgeführt zu haben.
Tipp:
Arbeite mit einer Geschäftsidee, die weder zu eng noch zu weit gefasst ist. Konzentriere dich auf die Stärken deines Unternehmens, ohne dabei die Augen vor neuen Chancen zu verschließen. Wenn du die Absicht hast, ein neues Geschäftsfeld aufzubauen, durchdenke zunächst alle wichtigen Bereiche. Führe zusätzlich die notwendigen Markttests durch, um zu überprüfen, ob es wirklich genügend Interessent*innen für deine Idee gibt.
Mit dem Geschäftsmodell-Online-Tool der FIRMENHILFE kannst du auf schnelle und übersichtliche Weise dein Geschäftsmodell beschreiben, überdenken oder auch ganz neue Geschäftsideen entwickeln. Ordne hier deine Gedanken mit unserer Geschäftsmodell-Canvas.
„Ich habe kein Geld mehr. Einen Kredit könnte ich noch bekommen, ich weiß aber nicht, ob das sinnvoll ist.“
Viele Selbstständige hangeln sich viel zu lange durch Krisen, indem sie sich Geld von Freund*innen oder Familie leihen. Oder bei uns anrufen und denken, dass ein Bankkredit die schnelle Lösung ihrer Probleme wäre. Das macht jedoch nur Sinn, wenn man gleichzeitig auch nach den Ursachen für die Liquiditätsengpässe sucht und diese behebt.
Wenn das Geschäft nicht (mehr) lukrativ ist, verlängert man mit geliehenem Geld nur die Zeit des Dahinsiechens und hat nachher mehr Schulden als vorher. Ein Bankkredit kommt realistisch betrachtet in Krisensituation nur selten infrage, da Selbstständige zu diesem Zeitpunkt schon ein schlechtes Rating haben. Er wäre auch nur eine Lösung, wenn das Unternehmen so weit entwickelt wird, dass es Zins und Tilgung tragen kann und danach noch ausreichend Gewinn abwirft. Das ist häufig nicht der Fall.
Tipp:
Wenn du akute Finanzengpässe hast oder Forderungen begleichen musst, mach dich auf die Suche nach den Ursachen.
Prüfe auch, ob die Ursache eine einmalige Situation ist oder darin liegt, dass deine Selbstständigkeit nicht lukrativ genug ist. Im ersten Fall kann es sinnvoll sein, sich kurzfristig Geld zu leihen. Du solltest dann aber sicher sein, dass du es zukünftig erwirtschaften und zurückzahlen kannst. Im zweiten Fall solltest du erst deine Energie darin investieren, die Ursachen für den Finanzengpass zu beseitigen, bevor sie deine Situation durch geliehenes Geld noch weiter verschlimmern.
Wenn du Chancen auf eine Bankfinanzierung hast, solltest du in jedem Fall vorher durchrechnen, ob du dir Zins und Tilgung auch leisten kannst. Das kannst du auch wieder mit unserer Vorlage für die Liquiditätsplanung machen.