Geschäftsmodell

„Think smart“ statt „Think big“
Als Solopreneur unternehmerisch erfolgreich sein

Inhaltsverzeichnis

28.12.2021

Was ist Solopreneurship?

„Einzelunternehmer werden in Deutschland oft als Einzelkämpfer dargestellt, die allein in der Ecke sitzen, keine Krankenversicherung haben und nicht im Team arbeiten können.“ So beschreibt es zumindest Ehrenfried Conta Gromberg im Ideencouch Podcast mit Dr. Jan Evers, Geschäftsführer von EVEREST. Gemeinsam mit seiner Frau Brigitte brachte er das Konzept des Solopreneurs aus den USA nach Deutschland. Ihr Anliegen: Mehr Gründer zu „Think smart“ statt „Think big“ motivieren.

Solopreneurship bedeutet, schlank anzufangen, langsam zu wachsen und das eigene Gründungsvorhaben Schritt für Schritt „solo“ zu realisieren, also ohne Team oder viele Geschäftspartner. Conta Gromberg zufolge werde in Deutschland oft, besonders zu Beginn einer Gründung, entweder sehr groß oder zu klein gedacht. Wer ein Startup gründet, dem werde gesagt: Es muss groß sein, ein Team dahinterstecken und eine starke Finanzierung haben! Je größer um so besser. Das ist aber so nicht richtig. Denn groß ist im Internet sehr groß (man verhebt sich oft daran) und es gibt heutzutage viele Möglichkeiten, Produkte und Dienstleistungen zu bewegen.

Stört auch dich dieses Bild des Einzelkämpfers? Kennst du Menschen, die allein an ihrem Unternehmen arbeiten, weil sie es sich ausgesucht haben und damit erfolgreich sind? Möchtest du herausfinden, wie das in der digitalen Welt funktionieren kann? Dann lies oder hör gern mal rein, ob das Konzept des Solopreneurs auch zu dir und deiner Geschäftsidee passt.

Unterschied Solopreneur und Selbstständig:

Doch ist Solopreneur nicht einfach eine andere Bezeichnung für Kleinunternehmer*in, Soloselbstständige oder Freiberufler*in? Die Antwort ist: Nein. Der Unterschied ist, dass Solopreneure – im Gegensatz zu den eben genannten Personengruppen, keine 1 zu 1 Dienstleistungen anbieten. Bei einer 1 zu 1 Dienstleistung wird Zeit gegen Geld getauscht. Das Problem: Sobald der Gründer keine Zeit mehr zur Verfügung hat, kann er auch keine Dienstleistungen mehr anbieten. Außerdem arbeitet er meist an Projekten seiner Auftraggeber*innen. Bei Solopreneuren ist dies anders. Solopreneure erschaffen etwas, das sich vervielfältigen lässt, also skalierbar ist. Sie bauen sich dadurch ein Portfolio an Produkten auf, welches ihnen Einkommen und eine flexiblere Einteilung ihrer Zeit ermöglicht.

Auf Basis ihrer jahrelangen Begleitung von Gründer*innen unterscheiden Ehrenfried und Brigitte Conta Gromberg fünf verschiedene Typen von Solopreneuren.

Die 5 Arten von Solopreneuren:

  1. Smarte Produzenten: Dabei handelt es sich um Personen, die ein eigenes Produkt schlank auf den Markt bringen, wie beispielsweise der Autor des Buches „Die 4 Stunden Woche“, Timothy Ferris es selbst praktizierte: Er entwickelte ein Nahrungsergänzungsmittel und vermarktete dieses, wobei er sowohl die Herstellung und den Versand seiner Produkte als auch den Kundenservice auslagerte.
  2. Smarte Händler: Diese Gruppe lässt nichts selbst produzieren, sondern handelt die Produkte anderer. Es kann dazu ein eigener Marktplatz, ein Onlineshop oder eine Plattform aufgebaut werden, oder eben, alles auf den Plattformen (Onlinemärkten) anderer verkauft werden. Ein Beispiel hierfür sind Amazon FBAs.
  3. Smarte Experten: Dazu zählen alle Arten von Content Producern, Blogger*innen, Inhaber*innen von Onlineakademien oder Podcaster*innen. Diese Gruppe bereitet Inhalte verständlich für ihre Zielgruppe auf und vermittelt dieses Wissen digital. Sie positionieren sich dadurch als Expert*innen auf ihrem Gebiet und verdienen Geld mit eigenen Produkten wie eBooks, Online-Kursen oder Vorträgen. Werbepartnerschaften spielen dabei selten eine Rolle, denn nur die ganz reichweitenstarken Influencer bekommen solche.
  4. Smarte Services: Während smarte Expert*innen ihr Wissen anbieten, erstellt diese Gruppe(digitale) Services – nimmt also den Kunden auf smarte Art und Weise Arbeit ab. Ein Beispiel hierfür wäre ein Service, bei dem Du relevantes Wissen für andere suchst und geordnet bereitstellst.
  5. Smarte Erlebnisse: Diese Gruppe von Solopreneuren nimmt ihre Kund*innen mit auf eine (virtuelle) Reise und bietet Erlebnisse an – beispielsweise durch Gamification. Es wird oft auch ein Service angeboten, aber die kreative Umsetzung und das Gesamtpaket stehen im Fokus.
Grafik - 5 Arten von Solopreneuren

Arbeitest du gerne für dich und in deinem eigenen Tempo am Erfolg des eigenen Geschäfts? Willst du gar nicht mit Google und Co konkurrieren? Ist Big nicht deine Motivation? Hast du Interesse daran, die neuen Möglichkeiten des Internets zu entdecken, ohne gleich Millionen zu investieren?  Dann prüf, ob auch für deine Produkte oder Dienstleistungen der Solopreneurship Ansatz infrage kommt und überprüfe dein Geschäftsmodell.

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bhp