Neuer Tipp: Änderungen im Wachstumschancengesetz

Krise

Resilient durch die Krise

13.04.2021

von Silke Evers

Was kann ich jetzt tun, um in Corona-Zeiten einen langen Atem zu behalten, wie kann ich jetzt gut für mich sorgen? Die meisten von uns fühlen sich gerade überfordert, gelähmt, desorientiert und wissen nicht, wie es weitergehen soll. Die üblichen Routinen sind weggebrochen und jeder Lebensbereich ist davon betroffen.

Auch wenn um uns herum alles wankt: Wir sind selbst unser wichtigstes „Gut“, und um das sollten wir uns jetzt kümmern. Das bringt uns zum Thema Resilienz – also der persönlichen Fähigkeit, durch Rückgriff auf bestimmte Ressourcen Krisen zu bewältigen. Zu diesen Ressourcen zählen unter anderem soziale Kontakte, ein Gefühl von Zusammenhalt und Gemeinschaft, Selbstvertrauen und Optimismus, Akzeptanz der Realität, Selbstverantwortung statt Opferhaltung oder Lösungsorientierung statt Lamentieren.

Wir haben einige konkrete Tipps und Ideen zusammengestellt, was man jetzt tun kann, um trotz aller Widrigkeiten möglichst gesund und bei guter Stimmung zu bleiben.

Gute soziale Kontakte

Erzählen, was einen bedrückt, wie es einem geht, Lachen, zusammenhalten, anderen helfen, gemeinsame Pläne machen – all das sollte gerade jetzt weiterhin stattfinden – aber dafür muss man jetzt eben ein wenig kreativer sein als sonst.

  • Verabredet euch zu einer Zoom-Party (am besten mit festem Ablauf und Moderation, damit alle etwas davon haben) 
  • oder geht mit einem Freund / einer Freundin spazieren, das geht immer! 
  • Setzt euch mit Abstand auf eine Bank, an den Strand, auf eine Wiese, macht eine Fahrradtour – wo ein Wille ist…

Und überlegt euch einmal bewusst, wer euch jetzt guttut

  • Wer hilft bei einem Perspektivwechsel? 
  • Wer unterstützt mich? 
  • Wer gibt mir positive Energie?

Anderen helfen

Eine gute und sinnvolle Ablenkung von seiner eigenen Lage ist es, zu überlegen, bei wem jetzt die Not am Größten ist und wer dringend Hilfe braucht. Da gibt es viele Optionen – vom simplen Erwerb von Gutscheinen bis hin zu aktiver Hilfe für Obdachlose:

Solidarisch sein

Sich vernetzen

Auch während Corona muss man nicht alleine vor sich hinarbeiten, es gibt viele Online-Formate zur Vernetzung, hier zwei Beispiele:

  • Digitaler Stammtisch der Selbstständigen Hamburg: Mit dem Digi-Stammtisch möchte die ver.di eine zusätzliche Alternative schaffen, um miteinander im Gespräch und guten Kontakt zu bleiben, trotz oder wegen Corona.
  • Die FIRMENHILFE-Live-Webinare: Weiterbildung plus Austausch mit Gleichgesinnten bei unseren Live-Webinaren.

Akzeptanz, Selbstvertrauen, Optimismus

Und auch wenn es jetzt überall heißt, man solle die Krise als Chance sehen: Wichtig ist es, sich nichts schönzureden, sondern sich zu vergegenwärtigen, wo man gerade steht und was die Krise für einen selbst bedeutet, und was sie emotional mit einem macht.

Von da aus kann man beginnen, sich der Lösung der Probleme zu widmen und sich der Realität zu stellen. Wie kann das aussehen? Schaut einmal auf vergangene Krisen zurück, die ihr bewältigen musstet. Was hat euch da geholfen, was könnt ihr gut, worauf könnt ihr euch bei euch selbst verlassen? Schreibt diese Dinge auf, damit sie für euch noch greifbarer werden.

Wer sich immer wieder in den gleichen negativen Gedankenspiralen verliert, könnte einmal beginnen, diese Gedanken aufzuschreiben. Das hilft, sich bewusst zu machen, was da gerade im Kopf passiert – das gute alte Tagebuch ist eine wunderbare Methode, sich Luft zu machen, die eigenen Gedanken zu beobachten und zu sortieren. Schreibt euer eigenes Corona-Tagebuch.

Höre dazu auch unseren Podcast:

Karriereberaterin Karin von Ahn geht im KriseChance-Podcast darauf ein, dass ein nettes Gespräch mit der Nachbarin einem außerdem den Tag versüßen kann – man muss nur den Fokus darauf lenken und sein Gehirn trainieren, sich aufs Positive zu konzentrieren. Das ist vor allem wichtig, wenn das Leben gerade bitter schmeckt. Sie erklärt, wie sie mit ihren Klient*innen genau daran arbeitet. Hör rein! 

Eigenverantwortung, Lösungsorientierung und konkretes Handeln

Wer hofft, dass der Spuk in ein paar Wochen vorbei ist und dann alles weitergeht wie vor der Corona-Krise, verdammt sich selbst zu Untätigkeit und Ohnmacht. Wer hingegen akzeptiert, dass die Corona-Krise unser Leben auch langfristig auf die eine oder andere Art nachhaltig verändern wird, kann jetzt loslegen, die Dinge in die Hand zu nehmen.

Das beginnt damit, dass man versucht, sich Tages- und Wochenpläne aufzustellen, zum Beispiel in Form eines kleinen persönlichen Kanban-Boards mit drei Spalten für „zu tun“, „in Arbeit“ und „erledigt“. Es geht nicht darum, sich hohe Ziele zu stecken, sondern sich selbst die Struktur zu geben, die nun weggefallen ist.

Alternative Tätigkeiten

Wer jetzt im Prinzip gar nichts zu tun hat, sollte nicht zu stolz sein, einmal eine völlig andere Tätigkeit zu übernehmen. Das beschäftigt, bringt Abwechslung und gibt ein befriedigendes Gefühl, die Dinge anzupacken anstatt abzuwarten. Dabei darf bzw. sollte man auch ruhig unkonventionell denken, hier nur einige Vorschläge:

  • Customer-Service für Online-Shops (meistens aus dem Home-Office möglich)
  • Ausfahr-Tätigkeiten für Lieferservices oder Amazon
  • Helfer*in in Impfzentren oder beim Gesundheitsamt

Langzeitperspektive einnehmen und Zukunft planen

Ganz besonders wichtig ist es, jetzt nicht nur an die nächsten paar Wochen zu denken, sondern auch langfristige Pläne zu machen. Und da das aktuell ja nicht gerade einfach ist, könnte es eine Lösung sein, in verschiedenen Szenarien zu denken. Vielleicht gibt es nicht einen, sondern drei Zukunftspläne? Und selbst wenn die vorerst schwer realisierbar scheinen: Träumen ist erlaubt und setzt Energie frei.

Am eigenen Geschäftsmodell arbeiten

Setzt euch jetzt hin und prüft euer Geschäftsmodell. Was könnt ihr ändern, um nach der Krise fit zu sein? Oder wollt ihr an einem ganz neuen Geschäftsmodell arbeiten? Auch das wäre ein konkreter Schritt in die Zukunft.

Mit dem Geschäftsmodell-Online-Tool der FIRMENHILFE kannst du auf schnelle und übersichtliche Weise dein Geschäftsmodell beschreiben, überdenken oder auch ganz neue Geschäftsideen entwickeln. Ordne hier deine Gedanken mit unserer Geschäftsmodell-Canvas.

Sich weiterbilden

Jetzt könnte es ein guter Moment sein, Dinge zu lernen, die euch in Zukunft nützlich sind. Entweder etwas speziell für euren Beruf oder „einfach“ die Vertiefung eurer digitalen Kenntnisse.

In vielen Branchen gibt es jetzt kostenlose digitale Events, Webinare etc., um über die aktuellen Entwicklungen auf dem Laufenden zu bleiben.

Vielleicht bestellt ihr euch aber auch einfach ein Fachbuch oder eine Fachzeitschrift und bildet euch so weiter.

Gut für sich selbst sorgen

Last but not least geht es jetzt darum, auf eure persönlichen Bedürfnisse zu hören. 

  • Was macht euch Spaß? 
  • Was stärkt euch körperlich? 
  • Was macht ihr auch sonst gerne und könnt ihr jetzt – zumindest in abgewandelter Form – konkret machen?

Sport

Viele fühlen sich irgendwie gelähmt, können ihre übliche Sportart nicht ausüben und haben zu wenig Zeit. Aber Sport ist eines der hilfreichsten Mittel zum Stressabbau

Deshalb: Jetzt erst recht! Geht raus: Joggen, eine Runde Fahrrad fahren oder auch einfach Spazierengehen. Frische Luft und Sonne! Denkt daran: In anderen Ländern sind die Leute komplett im Lockdown – wir dürfen noch raus.

Wer lieber drinnen bleibt: Es gibt jede Menge guter Online-Kurse und -Angebote von Pilates über Yoga zu allen erdenklichen Fitnesskursen. Schaut euch um auf Facebook oder YouTube.

Meditation ist eine weitere Möglichkeit, sich zu fokussieren, zu beruhigen und Energie zu sammeln.

Ernährung

Der Gang zum Lieblingsrestaurant oder -Imbiss ist gerade nicht mehr möglich und außerdem keine Lust auf Kochen? Achtet trotzdem auf eine ausgewogene gesunde Ernährung, denn auch die gibt euch Energie. Viel Obst und Gemüse und frische Dinge auf den Tisch. Und eher einen gemäßigten Umgang mit Alkohol, denn auch das hebt zwar kurzfristig die Laune, drückt aber insgesamt eher die Energie und die Stimmung.

Kunst & Kultur

Im Moment wird alles digitalisiert, von dem man sich das niemals hätte vorstellen können: Theater, Konzerte, Literatur, Podcasts, sogar Online-Improvisationstheater selber machen. Die Liste lässt sich fast beliebig fortsetzen – deshalb recherchiert am besten selbst auf den Webseiten eurer Lieblingskultureinrichtung.

Höre dazu auch unseren Podcast:

Interessierst du dich dafür, wie du aus Krisen lernen und gestärkt daraus hervorgehen kannst? In unserem Online-Seminar zum Thema "Resilienz", das wir gemeinsam mit unserem Partner Pinktum für dich kostenlos anbieten, lernst du, wie du auch in schweren Zeiten gelassen bleibst.

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bhp