Das eigene Arbeitszimmer als Betriebsausgabe absetzen? Wir zeigen dir, was es zu beachten gibt!
Viele Unternehmen und Selbstständige sind durch explodierende Energiekosten unter Druck. Einige fürchten sogar um ihre wirtschaftliche Existenz. Aber es gibt mehr Möglichkeiten, als du vielleicht denkst, um die Betriebsausgaben für Energie zu senken.
Wir haben aufgeschrieben, wie du im Unternehmen Energie sparen kannst, was zu tun ist, wenn du Schulden beim Energieversorger hast und welche staatlichen Hilfen es für Selbstständige gibt.
Der Krieg Russlands gegen die Ukraine und die ausbleibenden Gaslieferungen aus Russland sind die Hauptursache dafür, dass die Beschaffungskosten für Erdgas stark angestiegen sind. Diese Verknappung führt zu einer höheren Nachfrage nach alternativen Energieträgern, sodass sich Energie insgesamt verteuert hat. Zum Teil handelt es sich dabei aber wohl auch um Mitnahmeeffekte – Ölmultis, Gaskonzerne und Stromerzeuger freuen sich derzeit über Traumgewinne.
Ausnahmslos alle privaten Haushalte und Unternehmen bekommen derzeit die explodierenden Kosten für Strom, Gas und Fernwärme zu spüren. Aber natürlich sind energieintensive Branchen und Geschäfte noch stärker betroffen als alle anderen. Das sind insbesondere die Industriebranchen Stahl, Chemie, Papier, Glas und Zement, aber auch der Handel und die Gastronomie – und damit ausgerechnet viele kleinere Betriebe, die schon unter den coronabedingten Einschränkungen am meisten gelitten haben. Viele von ihnen haben ihre Reserven längst aufgebraucht und fragen sich jetzt, wie sie die hohen Energiepreise schultern sollen.
Die gestiegenen Kosten für Energie an die Kundschaft weitergeben? Das ist schwierig, denn auch die Verbraucher*innen müssen ihr Geld zusammenhalten und leiden unter der Inflation. Trotzdem solltest du deine Finanzplanung überdenken und einen angepassten Stundensatz berechnen, der deine tatsächlichen Betriebskosten berücksichtigt. Erste Restaurants und Hotel sind zum Beispiel schon dazu übergegangen, von ihren Gästen eine Energiepauschale zu verlangen. Es hängt allerdings stark von deiner Zielgruppe, deinem Geschäftsmodell und deiner Positionierung ab, ob du tatsächlich erhöhte Preise auf dem Markt durchsetzen kannst. Einfach wird das in der gegenwärtigen Situation sicherlich nicht.
Aber die gute Nachricht ist: In so gut wie jedem Unternehmen lässt sich der Energieverbrauch schon durch einfache Maßnahmen senken. Wie, das erfährst du hier.
Wusstest du, dass bis zu 40 Prozent des Stromverbrauchs in Geschäftsräumen für die Beleuchtung draufgehen? Weitere große Energiefresser sind Produktion (Maschinen) und Heizung.
Wie sieht es in deinem Betrieb aus? Wie viel Geld gibst du fürs Tanken aus? Wie hoch ist der Anteil der Heizkosten an den Betriebsausgaben? Und wann hast du das letzte Mal einen Preisvergleich gemacht und deinen Stromtarif überprüft? Es lohnt sich, sich zunächst einen Überblick darüber zu verschaffen, wie viel Energie du wo in deinem Unternehmen verbrauchst und wie viel du dafür zahlst.
Als Geschäftskund*in kannst du unter Umständen Gewerbestrom beziehen. Dafür werden weniger Netzentgelte, Steuern und Umlagen fällig, weshalb du in den Genuss günstigerer Tarifkonditionen kommst.
Um den besten Tarif für dein Unternehmen zu ermitteln, kannst du Vergleichsportale oder Tarifrechner für Gewerbestrom auf den Websites der Anbieter nutzen. Deine Stromkosten berechnest du, indem du ganz einfach deinen Stromverbrauch (in Kilowattstunden – kWh) mit dem Strompreis des jeweiligen Anbieters multiplizierst.
Spannend kann es sein, deine durchschnittlichen Energiekosten mit den Durchschnittswerten deiner Wettbewerber zu vergleichen. Im Internet findest du Auflistungen von Vergleichswerten für verschiedene Unternehmensarten. So kannst du prüfen, ob deine Kosten im Rahmen sind oder womöglich deutlich über dem Durchschnitt liegen. Denke aber daran, dass die veröffentlichten Durchschnittswerte größtenteils noch nicht die Preissteigerungen der letzten Monate berücksichtigen. Ziehe deshalb lieber deine Abrechnungen aus dem letzten Jahr heran.
Um deine Energiekosten im Detail zu erfassen und auch deren Entwicklung über die Zeit zu beobachten, kannst du das kostenlose E-Tool der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz nutzen. Es hilft dir auch, den CO₂-Ausstoß deines Betriebs zu ermitteln.
Wir stellen dir im Folgenden verschiedene Maßnahmen vor, die dir dabei helfen können, den Energieverbrauch in deinem Unternehmen zu drosseln. Denk immer daran: Kleinvieh macht auch Mist. Und gut für die Umwelt ist es noch dazu.
Mit diesen einfachen Maßnahmen kannst du schon heute den Energieverbrauch in deinem Unternehmen senken:
Diese Maßnahmen brauchen etwas Vorlauf, können aber innerhalb von wenigen Tagen oder Wochen umgesetzt werden.
Mit diesen Maßnahmen kannst du auf lange Sicht die Energiekosten in deinem Unternehmen senken:
Übrigens: Du solltest jetzt natürlich nicht nur bei den Energiekosten sparen, sondern deine gesamten Ausgaben auf den Prüfstand stellen. Noch mehr Spar-Tipps für Selbstständige enthält unser Artikel Wie reduziere ich meine Kosten?, den wir während der Corona-Krise geschrieben haben, der aber auch in der Energiekrise weiterhilft.
In Folge 48 unseres KriseChance-Podcasts sprechen wir mit Jan Rokahr von der Handwerkskammer Hamburg. Er unterstützt Betriebe, die das webbasierten E-Tool nutzen und gibt wertvolle Tipps, wie Betriebe Energiesparen können.
Die Bundesregierung hat erkannt, wie sehr die Energiepreissteigerungen die Unternehmen und Selbstständigen belasten. Um sie zu unterstützen, werden zusätzlich zu den vorhandenen Hilfen weitere Maßnahmen auf den Weg gebracht. Hier präsentieren wir dir eine Auswahl:
Wenn du deine Strom- oder Heizkosten nicht mehr bezahlen kannst, solltest du aktiv werden. Denn im schlimmsten Fall kann dir der Strom oder die Heizung abgestellt werden. Auch das Thema Insolvenz steht bei Schulden schnell im Raum.
Das kannst du tun:
Erkläre deine Situation und kommuniziere ehrlich und transparent. Im Grunde sollte dein Energieversorger wissen, welche verheerenden Folgen eine Sperre für dein Geschäft haben würde: Du hättest dann nämlich gar keine Chance mehr, Einnahmen zu generieren und deine Schulden zu begleichen.
Wenn es sich um private Schulden handelt (für die Versorgung deiner Wohnung) kannst du evtl. Wohngeld beantragen (ab dem 1. Januar gelten neue Regeln und der Kreis der Wohngeldberechtigten wird ausgeweitet) oder dein Einkommen mit ALG 2 aufstocken. ALG-2-Empfänger*innen können unter bestimmten Bedingungen vom Jobcenter ein Darlehen bekommen, um ihre Energieschulden zu begleichen.
Wichtig ist, dass du nicht einfach abwartest, sondern zügig tätig wirst. Verschiedene Anlaufstellen (etwa die zuständigen Kammern oder die Schuldnerberatungen) können dich unterstützen. Wenn du aus Hamburg bist, kannst du unter der Telefonnummer 040-432 169 49 unsere kostenlose Firmenhilfe-Hotline anrufen und mit unseren Berater*innen persönlich besprechen, wie du in deiner Situation am besten vorgehst.
Die steigenden Energiepreise stellen viele Betriebe und Selbstständige vor existenzielle Probleme. Schon mehrere Unternehmen mussten sogar Insolvenz anmelden.
Du hast Schulden und denkst über eine Insolvenz nach? Für Hamburger Selbstständige und kleine Unternehmen in der Krise ist das kostenfreie InStart-Programm da. Jetzt anrufen oder Termin vereinbaren.
Zum Glück gibt es einiges, was du tun kannst, um den Energieverbrauch und die Energiekosten in deinem Unternehmen zu senken. Angefangen beim richtigen Heizen und Lüften über den Einsatz energiesparender Leuchtmittel und Geräte bis hin zu einer energieeffizienten Sanierung deiner Geschäftsräume. Zudem gibt es eine Reihe von staatlichen Unterstützungsprogrammen, wie die Strom- und Gaspreisbremse, von denen du als Unternehmer*in profitieren kannst.
Informier dich und fang gleich heute mit dem Energiesparen an. Das ist nicht nur gut fürs Portemonnaie, sondern auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.