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Organisation

Welche Unternehmerpersönlichkeit bist du?
Bist du Fachkraft, Manager*in oder Visionär*in? Kenne deine Stärken!

Inhaltsverzeichnis

07.09.2022

Warum solltest du dich mit der Frage beschäftigen, welche Unternehmerpersönlichkeit du bist? Weil du dir viel Stress sparst und mit weniger Aufwand mehr erreichst, wenn du deine Stärken kennst. Richte dein Unternehmen so aus, dass es perfekt zu dir und deiner Persönlichkeit passt – und dein Leben wird leichter.

Um das zu tun, solltest du erst einmal herausfinden, was für eine Art von Unternehmer*in du bist. Nimm dir ein paar Minuten Zeit und finde mit unserem Artikel heraus, wo deine Stärken liegen und wie du deine Schwächen am besten ausgleichen kannst.

Was ist eine Unternehmerpersönlichkeit?

Die Wissenschaft versucht seit Jahren, das Geheimnis erfolgreicher Unternehmer*innen zu lüften. Viele Forscher*innen stellen sich die Frage: Gibt es Merkmale, die alle Super-Unternehmer*innen gemeinsam haben? Lassen sich bestimmte Eigenschaften benennen, die für den Erfolg unerlässlich sind? Oder ist doch so, dass sich Unternehmertum wie andere Berufe auch erlernen lässt und es kein besonderes Talent braucht?

Obwohl so fleißig in diese Richtung geforscht wird, ist das Bild nicht eindeutig. So werden je nach Quelle höchst unterschiedliche Eigenschaften als essenziell für eine erfolgreiche Unternehmerkarriere ausgemacht: Ein Dauerbrenner sind Risikobereitschaft und Durchsetzungsstärke. Aber auch abstrakte Dinge wie Ungewissheitstoleranz (die Fähigkeit, bei Unsicherheit Entscheidungen zu treffen) oder der Glaube an die Machbarkeit werden genannt.

Andere Punkte, die als Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg genannt werden, sind banal. Wenn es heißt, dass erfolgreiche Unternehmerpersönlichkeiten „emotional stabil“ seien, ist das wenig überraschend. Emotionale Stabilität ist wohl in allen Berufen und Situationen von Vorteil.

Hinzu kommt, dass die Vorstellung von einer bestimmten Unternehmerpersönlichkeit einem statischen Persönlichkeitsbild entspricht. Natürlich können wir unsere Persönlichkeit nicht einfach ablegen. Aber wir können uns zeitlebens verändern, uns weiterentwickeln und dazulernen. „Wir wachsen an unseren Aufgaben“ – in diesem Kalenderspruch steckt sehr viel Wahres. Schau mal zurück auf die Person, die du warst, bevor du dich selbstständig gemacht hast. Bestimmt hast du dich verändert, seit du jeden Tag aufs Neue vor der Aufgabe stehst, ein Unternehmen zu führen.

Vor diesem Hintergrund wagen wir die These: Etwas wie „die Unternehmerpersönlichkeit“ oder gar „geborene Unternehmer*innen“ gibt es nicht. Unter den erfolgreichen Unternehmer*innen, die wir kennen, gibt es alles: zahlenaffine Organisationstalente (Manager*innen), hochspezialisierte Koryphäen (Fachkräfte) und kreative Ideen- und Trendscouts (Visionär*innen) – und alle erdenklichen Mischformen.

Das ist für die meisten Unternehmer*innen eine gute Nachricht. Denn daraus folgt, dass im Prinzip jede und jeder ein erfolgreiches und glückliches Unternehmerleben führen kann! Die Frage, ob du ein Unternehmertyp bist, brauchst du dir also gar nicht mehr zu stellen. Frage dich stattdessen lieber, was für eine Unternehmerpersönlichkeit du bist. Denn nur wenn du deine Persönlichkeit kennst, kannst du dein Unternehmen danach ausrichten. Und je besser dein Unternehmen zu dir passt, desto erfolgreicher und glücklicher wirst du mit dem sein, was du tust.

Die drei Rollen im Leben von Unternehmer*innen

Wir sind überzeugt, dass es weniger um die Eigenschaften geht, die eine Person benötigt, um ein Unternehmen zu führen, sondern vielmehr um die Betrachtung der Rollen, die es dabei auszufüllen gilt. Wir folgen damit dem Ansatz von Michael E. Gerber, den dieser in seinem Bestseller „Das Geheimnis erfolgreicher Firmen. Warum die meisten kleinen und mittleren Unternehmen nicht funktionieren und was Sie dagegen tun können“ beschrieben hat (Originaltitel: „The E-Myth revisited. Why most small businesses don’t work and what to do about it”). 

Nach Gerber benötigt jedes Unternehmen – vom Ein-Personen-Betrieb bis zum Großkonzern – folgende drei Rollen, um zu funktionieren:

Die Fachkraft, die die eigentlichen Leistungen erbringt oder Produkte herstellt, die ein Unternehmen verkauft.

Den/die Manager*in, der/die sich um die wirtschaftlichen Aspekte im Unternehmen kümmert.

Den/die Visionär*in mit einem untrüglichen Gespür für Geschäftsideen und Chancen. Diese Rolle ist der Garant dafür, dass das Unternehmen auf lange Sicht zukunftsfähig bleibt.

Diese Rollen könnte man auch den drei wichtigsten Aufgabenfeldern zuordnen, die alle Selbstständigen zu beackern haben. Sie können – je nach Unternehmensgröße – auf unterschiedliche Personen oder sogar Abteilungen verteilt werden. Aber die Verantwortlichen an der Spitze des Unternehmens sollten diese Aufgabenfelder zumindest in Ansätzen auch immer selbst verstehen. Sie müssen nicht auf allen drei Feldern gleich stark sein. Aber wenn ihnen das Verständnis für eine der drei Rollen komplett fehlt, wird diese mit hoher Wahrscheinlichkeit in den Hintergrund treten – das Unternehmen wird sich dann nicht positiv entwickeln können.

Alle drei Rollen werden also gebraucht, aber sie haben nicht in allen Unternehmen und zu allen Zeiten die gleiche Bedeutung: Bei Unternehmen, die mitten in einer Wachstumsphase stecken, ist besonders das Management gefragt. Wenn sich die Märkte ändern, kommt es eher auf das visionäre Gespür an. Und wenn sich das Unternehmen in ruhigem Fahrwasser bewegt und die Auftragsbücher voll sind, steht die Fachkraft im Vordergrund.

Daneben hängt es auch vom Geschäftsmodell ab, wer die Hauptrolle spielt. Technikorientierte Startups brauchen zum Beispiel mehr visionäre Kraft als ein freiberuflicher Grafikdesigner. Aber auch Letzterer sollte auf dem Laufenden bleiben und sich zumindest so weit selbst managen, dass er seine Aufträge pünktlich fertig bekommt und dass ausreichend Geld auf seinem Konto eingeht.

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Wie aus drei Rollen ein Ganzes wird

Wenn du dich in deinem Berufsalltag häufig überfordert fühlst und du oft nicht weißt, was du zuerst und was du zuletzt machen sollst, könnte eine Ursache darin liegen, dass du die drei Rollen, die in deinem Unternehmen gefragt sind, nicht richtig „besetzt“ hast oder dass du ihnen nicht den Raum gönnst, den sie eigentlich bräuchten.

Viele Soloselbstständige konzentrieren sich zum Beispiel zu sehr auf die Rolle der Fachkraft: Sie haben gegründet, weil sie etwas besonders gut können und gehen in dieser Aufgabe auf. Um die Wirtschaftlichkeit und die Weiterentwicklung des Unternehmens kümmern sie sich jedoch kaum. Das kann eine Zeit lang gut gehen. Wenn sie aber nichts dafür tun, dass neue Aufträge reinkommen und Rechnungen gestellt werden, – wenn sie also das Management vernachlässigen – werden sie nicht lange am Markt bestehen. Und auch wenn sie in alten Mustern verharren und nicht merken, dass sich die Bedürfnisse der Kundschaft verändern, das heißt, wenn sie der Visionärsrolle zu wenig Aufmerksamkeit schenken, können sie in eine ernste Schieflage geraten.

Auch wenn es kein Patentrezept dafür gibt, wie viel Zeit jede der drei Rollen für sich beanspruchen sollte, ist eines sicher: auf keine von ihnen kannst du auf die Dauer ganz verzichten. Jede sollte zu ihrem Auftritt kommen, sei es auch nur in einer kleinen Nebenrolle. Deine Aufgabe als Unternehmer*in ist es, alle drei Rollen zu verstehen und dich für sie stark zu machen. Achte darauf, dass sie in dir selbst und in deinem Team vertreten sind und gehört werden. Und überlass es nicht dem Zufall, wer die Hauptrolle bekommt, sondern orientiere dich einerseits an den Anforderungen, die dein Unternehmen stellt (was dich kurzfristig entlastet), aber auch an dem, was für dich am besten wäre (was langfristig zu mehr Zufriedenheit und weniger Stress führt).

Unser erster Tipp für ein entspanntes Unternehmerleben lautet also: Prüfe, ob du dir in deinem Unternehmen Zeit für alle drei Rollen nimmst. Reserviere in deinem Kalender jede Woche feste Zeiten für die drei Aufgabenfelder. 

Konflikte und Scheitern gehören dazu

Du ahnst vielleicht schon, dass sich die drei Unternehmerrollen keineswegs immer grün sein müssen. Im Gegenteil, zwischen ihnen kann es ganz schön krachen: Die Fachkraft ist nämlich am glücklichsten, wenn sie von den beiden anderen zufriedengelassen wird. Sie möchte am liebsten in aller Ruhe vor sich hin puzzeln, ohne dass ständig jemand mit neuen Ideen um die Ecke kommt oder sie darauf drängt, endlich fertig zu werden, um das Budget nicht zu sprengen.

Der/die Manager*in kann es nicht leiden, wenn die fein justierten Abläufe im Unternehmen durch die Einfälle des/der Visonär*in durcheinandergebracht werden. Diese Rolle versucht immer wieder, die beiden anderen auf den Boden der ökonomischen Tatsachen zurückzuholen.

Der/die Visionär*in ist wiederum enttäuscht, wenn die anderen auf ihre tollen Vorschläge mit Bedenken reagieren, anstatt sich begeistert in das nächste Abenteuer zu stürzen.

Diese Konflikte können in einem Unternehmen – je nach Größe – zwischen Personen oder zwischen Abteilungen auftreten. Sie können sich aber auch innerhalb einer einzigen Person abspielen, besonders, wenn diese als Einzelunternehmer*in alle drei Rollen gleichermaßen ausfüllen muss. Dann kommt erschwerend hinzu, dass fast alle Menschen eine Lieblingsrolle haben, der sie – unbewusst – den Vorzug geben und die es dann leicht hat, die beiden anderen zu übertönen. Zudem kommen die Konflikte dann nicht wirklich auf den Tisch, sondern schwelen häufig im Verborgenen und blockieren uns, ohne dass wir das wirklich merken. Wir halten dann an inneren Glaubenssätzen fest, ohne diese infrage zu stellen und kommen damit nicht voran.

Je offener die Reibereien zwischen Fachkraft, Manager*in und Viosionär*in in deinem Unternehmen zutage treten, desto besser. Denn das ist ein Zeichen dafür, dass in deinem Unternehmen keine der drei Rollen unbesetzt geblieben oder verstummt ist.

Alles unter einen Hut bringen

Wie wirst du nun allen drei Rollen gerecht? Wenn du Mitarbeiter*innen beschäftigst, kannst du sie bei der Rollenverteilung einbeziehen. Achte darauf, dass in deinem Team nicht alle gleich ticken, sondern alle Rollen vertreten sind und dass sie auch gehört werden. Eine bunte Truppe, in der verschiedene Persönlichkeiten auftauchen und sich gegenseitig ergänzen, wird leichter Erfolg haben als ein homogener Club von Gleichgesinnten.

Denk aber daran: Ganz gleich, wie viele tolle Leute in deinem Team sind: Als Chef*in kannst du keine Rolle komplett den anderen überlassen. Denn nur, wenn du die jeweiligen Anforderungen zumindest im Groben verstehst und berücksichtigst, wirst du dein Unternehmen auf Erfolgskurs bringen.

Wenn du soloselbstständig bist, kommst du ohnehin nicht darum herum, alle drei Rollen selbst zu übernehmen. Aber das bedeutet nicht, dass du auf allen Gebieten gleich gut sein musst. Zu versuchen, eine ebenso tolle Fachkraft wie Manager*in und Visionär*in zu sein, ist unrealistisch und wird auf Dauer deine Kräfte übersteigen.

Es ist okay, wenn du dich auf deine Lieblingsrolle fokussierst, solange du darauf achtest, dass die jeweils anderen in deinem Unternehmen nicht komplett untergehen. Dabei kann dir ein Bild helfen, das ursprünglich aus der Psychologie kommt und unter anderem von dem Hochschullehrer und Kommunikationsexperten Friedemann Schulz von Thun benutzt wird: das Bild vom inneren Team (wenn du mehr darüber wissen willst, sei dir das Buch „Miteinander reden: Kommunikationspsychologie für Führungskräfte“ vom Friedemann Schulz von Thun und anderen empfohlen).

Das innere Team steht für die verschiedenen inneren Stimmen, die wir bei jeder Entscheidung in Einklang bringen müssen. Dieses Konzept dient zwar eigentlich dazu, die äußerst komplexen Ambivalenzen zu verstehen, die unser Denken und Handeln auszeichnen. Darum geht es an dieser Stelle nicht. Gleichwohl lässt es sich gut auf die drei Rollen von Unternehmer*innen übertragen, um zu verstehen, wie diese miteinander in Aktion treten. Stell dir einfach vor, in deinem inneren Team säßen eine Fachkraft, eine Managerin und ein Visionär an einem Tisch und würden diskutieren, was als Nächstes zu tun ist. Wie würden sie sich einigen? Mit welchen Methoden und Argumenten würden sie sich einbringen? Wer würde die Oberhand gewinnen? Und wer sollte aus unternehmerischer Sicht mehr Gehör bekommen?

Überlege dir dazu, wie die drei Rollen in deinem Betrieb konkret vertreten sein sollten. Keine Sorge, es geht nicht um ein exaktes Verhältnis, eine grobe Daumenpeilung reicht aus. Als erste Richtlinie hilft dir vielleicht, dass bei den meisten Kleinunternehmen und Soloselbstständigen eine Fachkraft die Hauptrolle spielen darf, während an zweiter Position die Managementrolle und an dritter Position die Visionärsarbeit steht. Wenn du für letztere einen Nachmittag pro Woche einplanst, bist du schon ziemlich gut aufgestellt.

Verteile jetzt deine Aufgaben anhand deiner so erarbeiteten Prioritätenliste. Am besten, du trägst feste Arbeitszeiten für jede Rolle in deinen Kalender ein. Nach einigen Wochen prüfst du dann, ob du Verbesserungen in deinem Unternehmen feststellst oder ob deinen Plan anpassen solltest.

Welche Unternehmerpersönlichkeit bist du?

Dein Ziel sollte sein, dass dein Unternehmen möglichst perfekt zu dir passt. Dann werden dir die täglichen Aufgaben viel leichter fallen und der Stress in deinem Leben nimmt ab. Die Rolle, die dir am meisten liegt, sollte die Hauptrolle spielen – wenn auch nicht die einzige.

Wenn du zum Beispiel erkennst, dass die Managementrolle bei dir zu kurz kommt, solltest du bewusst darauf achten, dass du ab sofort die ökonomischen Aspekte deiner Selbstständigkeit stärker in den Vordergrund rückst. Du könntest dir regelmäßig Zeit nehmen, um dich mit den Einnahmen und Ausgaben zu beschäftigen und/oder ein Mitglied aus deinem Team damit betrauen, mit dem du dich anschließend besprichst. Gerade für den Bereich Management gibt es außerdem viele praktische Tools, die dich unterstützen können, etwa Programme, bei denen Buchhaltung, Customer-Relationship-Management und Zeitmanagement clever miteinander verknüpft werden. Auch ein Steuerberatungsbüro kann einen Teil der Managementaufgaben für dich übernehmen und (wenn du Glück hast) sogar zu einem Sparringspartner für dich werden, damit du selbst immer weiter verbesserst.

Wenn du merkst, dass vor allem deine visionäre Strahlkraft zu wünschen übriglässt, bringt es schon viel, dir ab und an bewusst Zeit für die Ideenarbeit zu nehmen, dich mit aktuellen Trends zu beschäftigen und über neue Produkte nachzudenken. Beobachte den Markt und die Menschen und höre deinen Kund*innen aufmerksam zu. Dann kannst du verschiedene Kreativtechniken ausprobieren (auch hierfür gibt es digitale Apps und Hilfen), um aus deinen gesammelten Informationen erste Ideen zu entwickeln. Das macht natürlich im Team am meisten Spaß, wenn es jedoch kein Team gibt, klappt es auch gut allein.

Wenn es dir am Fachlichen hapert, solltest du jemanden ins Boot zu holen, der das fachliche Können und Know-how mitbringt. Dann kannst du als leidenschaftliche*r Manager*in und/oder Visionär*in mit der Fachkraft zusammen ein tolles Team bilden.

Selbsttest: Welche Unternehmerpersönlichkeit bist du?

Dein Ziel sollte sein, dass dein Unternehmen möglichst perfekt zu dir passt. Dann werden dir die täglichen Aufgaben viel leichter fallen und der Stress in deinem Leben nimmt ab. Die Rolle, die dir am meisten liegt, sollte die Hauptrolle spielen – wenn auch nicht die einzige.

Um einschätzen zu können, welche deine Lieblingsrolle ist, hilft dir unser Persönlichkeitstest. Er besteht aus einer Reihe von Aussagen, von denen du jeweils diejenige auswählst, die am besten zu dir passt. Als Ergebnis wird dir einer von zehn verschiedenen Persönlichkeitstypen vorgeschlagen – darunter sind die oben genannten Rollen sowohl in Reinform als auch in verschiedenen Mischformen. Die meisten von uns neigen nicht klar zu einer Rolle, sondern haben Anteile von mindestens zwei Rollen in unterschiedlicher Gewichtung.

Zusätzlich bekommst du eine kurze Beschreibung, aus der hervorgeht, was bei dir wahrscheinlich schon ganz gut läuft und wo du ansetzen könntest, um deinen Alltag leichter zu gestalten.

Wenn du zum Beispiel erkennst, dass die Managementrolle bei dir zu kurz kommt, solltest du bewusst darauf achten, dass du ab sofort die ökonomischen Aspekte deiner Selbstständigkeit stärker in den Vordergrund rückst. Du könntest dir regelmäßig Zeit nehmen, um dich mit den Einnahmen und Ausgaben zu beschäftigen und/oder ein Mitglied aus deinem Team damit betrauen, mit dem du dich anschließend besprichst. Gerade für den Bereich Management gibt es außerdem viele praktische Tools, die dich unterstützen können, etwa Programme, bei denen Buchhaltung, Customer-Relationship-Management und Zeitmanagement clever miteinander verknüpft werden. Auch ein Steuerberatungsbüro kann einen Teil der Managementaufgaben für dich übernehmen und (wenn du Glück hast) sogar zu einem Sparringspartner für dich werden, damit du selbst immer weiter verbesserst.

Wenn du merkst, dass vor allem deine visionäre Strahlkraft zu wünschen übriglässt, bringt es schon viel, dir ab und an bewusst Zeit für die Ideenarbeit zu nehmen, dich mit aktuellen Trends zu beschäftigen und über neue Produkte nachzudenken. Beobachte den Markt und die Menschen und höre deinen Kund*innen aufmerksam zu. Dann kannst du verschiedene Kreativtechniken ausprobieren (auch hierfür gibt es digitale Apps und Hilfen), um aus deinen gesammelten Informationen erste Ideen zu entwickeln. Das macht natürlich im Team am meisten Spaß, wenn es jedoch kein Team gibt, klappt es auch gut allein.

Wenn es dir am Fachlichen hapert, solltest du jemanden ins Boot zu holen, der das fachliche Können und Know-how mitbringt. Dann kannst du als leidenschaftliche*r Manager*in und/oder Visionär*in mit der Fachkraft zusammen ein tolles Team bilden.

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Fazit: Mehr Balance in deinem Unternehmerleben

Du weißt jetzt, welche drei Rollen du als Selbstständige*r übernehmen solltest, worauf es bei diesen Rollen ankommt und dass du nicht in allen drei Rollen gleich gut sein musst. Die wenigsten Unternehmer*innen sind auf allen drei Feldern – im Fachlichen, im Management und im Visionär-Unternehmerischen – gleichgut. Fast immer gehen Stärken auf dem einen Gebiet mit Schwächen auf einem anderen einher. Wahrscheinlich ist es bei dir genauso.

Wenn du diesen Text gelesen hast, hast du einige Anregungen bekommen, wie du deine Stärken in Zukunft besser nutzen und deine Schwächen ausgleichen kannst.

Unabhängig davon, was für eine Unternehmerpersönlichkeit bist, deine Aufgabe als Unternehmer*in ist es, dafür zu sorgen, dass alle drei Rollen in deinem Unternehmen gehört werden. Du musst nicht alles gleich gut können. Auch klug zu delegieren ist eine Stärke (die leider vielen Selbstständigen fehlt). Aber auch wenn du Aufgaben abgibst, solltest du dir immer ein grundlegendes Verständnis für jede der drei Rollen bewahren. Sonst stehst du einer gedeihlichen Unternehmensentwicklung selbst im Weg.

Diese Tipps umzusetzen, braucht Zeit und Geduld. Kurzfristig kannst du vor allem mit deinem inneren Team arbeiten. Überlege dir, wann du dich mit Fachaufgaben, mit Managementtätigkeiten und mit der visionären Ideenarbeit auseinandersetzen möchtest und halte dich an deinen Zeitplan.

Mittelfristig entlastest du dich, indem du dir ein äußeres Team schaffst, das deine Stärken ergänzt und deine Schwächen ausgleicht. Das können Mitarbeiter*innen oder Geschäftspartner*innen sein, aber auch externe Dienstleister*innen (z. B. ein Coach oder eine Steuerberaterin) und sogar Softwareprogramme können diese Funktionen übernehmen.

Langfristig sollte es aber dein Ziel sein, dein Unternehmen so aufzubauen, dass die darin die drei Rollen entsprechend deiner Unternehmerpersönlichkeit gefragt sind, sodass du dich möglichst verbiegen und anstrengen musst.

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bhp