Das eigene Arbeitszimmer als Betriebsausgabe absetzen? Wir zeigen dir, was es zu beachten gibt! 


Networking - so geht's.
Netzwerke aufbauen und nutzen

Inhaltsverzeichnis

08.04.2021

Der Begriff „Networking“ klingt zwar eher locker und leicht, dennoch tun sich viele Selbstständige damit schwer. Oft ist ein Hinderungsgrund, dass man für sich das passende Netzwerk noch nicht gefunden hat. Denn im Idealfall betreibt man Networking in einem gesellschaftlichen Umfeld, das gut zu einem passt und agiert darin auf eine Art und Weise, mit der man sich wohlfühlt. Natürlich ist es einfacher, auf potenzielle Kunden und Geschäftspartner auch einen sympathischen und kompetenten Eindruck zu machen, wenn man entspannt ist und sich entsprechend sicher fühlt!

Zunächst sollte man sich überlegen, in welchen Netzwerken sich die Menschen bewegen, die aus beruflicher Sicht interessant für einen sind. Erst danach gilt es festzulegen, wo man sich selbst langfristig einbringen und Beziehungen aktiv pflegen möchte.

Private und geschäftliche Interessen gekonnt kombinieren

Da ist zunächst das private Umfeld: Dazu zählt beispielsweise die Vernetzung mit Freund*innen und Bekannten, mit Nachbar*innen, mit den Sports- und Vereinskolleg*innen und so weiter. Wenn deine potenziellen Kund*innen im Grunde genau die Menschen sind, mit denen du bereits in einem privaten Kontext zu tun hast, warum dann nicht auch gleichzeitig auf die eigene Dienstleistung oder das eigene Produkt aufmerksam machen?

Beispiel: Eine Cafébesitzerin spielt Volleyball. Sie ist Mitglied im Sportverein  – oder meldet sich frisch dort an – und möchte dort nun auch Neukund*innen gewinnen. Sie geht jetzt einerseits ihrem Hobby nach, andererseits vertieft sie ihre dortigen Bekanntschaften, mit dem Ziel, ihr Café vorzustellen: Bei Vereinsfeiern engagiert sie sich mit selbstgebackenen Kuchen, die sie auch in ihrem Café anbietet. In Gesprächen überreicht sie ihre Visitenkarten. Sie bietet Catering zu besonderen Anlässen sowie die Möglichkeit, die Räumlichkeiten ihres Cafés für geschlossene Veranstaltungen zu buchen. Eine Mannschaftskollegin ist privat mit einem bekannten Musiker befreundet und organisiert ein kleines Exklusivkonzert in ihrem Café. Mit dieser Veranstaltung wird sie bekannter und gewinnt weitere Kund*innen. Für ihr Ziel der Neukund*innengewinnung hat sich unsere Beispielunternehmerin ein Netzwerk aufgebaut und diesem ihr Potenzial vorgestellt. Sie hat neue Beziehungen geknüpft, pflegt diese Kontakte regelmäßig im Rahmen ihrer Vereinsaktivitäten und präsentiert dort stetig ihre Kompetenzen.

Aber auch, wenn deine potenziellen Kunden nicht direkt im privaten Umfeld zu finden sind, so haben deine Freund*innen, Bekannten oder Nachbar*innen eventuell selbst Kontakte, die für dich interessant sein könnten. Also lohnt es sich auch zu überlegen, wer aus deinem privaten Umfeld potenzielle Kund*innen oder Auftraggeber*innen für dich kennen und dir ggf. einen gezielten Kontakt herstellen könnte. Scheu dich nicht, das anzusprechen. Häufig kommen die Menschen gar nicht von selbst darauf, hier nützlich sein zu können! Du kannst dir eine Mindmap mit deinen Kontakten machen, dann behältst du den Überblick und siehst schnell neue Chancen.

Zuhören, Fragen und Smalltalk als berufliche Skills

Wer sich in rein beruflichen Netzwerken tummeln möchte, weil er beispielsweise als IT-Fachmann arbeitet und ausschließlich die EDV von Unternehmen betreut, sollte zunächst die dafür relevanten Veranstaltungen herausfinden: 

Viele Verbände und Organisationen bieten interessante Events an, das können insbesondere Messen für Startups sein, Vorträge oder Frühstückmeetings. Abonniere branchenrelevante Newsletter, vernetze dich im Internet in virtuellen Gruppen auf Business-Portalen wie Xing, LinkedIn oder meetup, dadurch bekommst du eine Vielzahl an Terminen und Events vorgeschlagen. Wenn du zu einem speziellen Thema über besondere Fachkenntnisse verfügst, kannst du im Idealfall einen Vortrag für eine bestimmte Veranstaltung anbieten: Du bist dann selbst Gesprächsthema und Teilnehmer*innen kommen gezielt auf dich zu.

Aber auch mit intelligenten Fragen im Anschluss an einen Vortrag kannst du dich ins Gespräch bringen, thematische Anknüpfungspunkte finden und wahrgenommen werden.

Bereite dich vorab gut auf die jeweilige Veranstaltung vor. Wer sind die Referent*innen und Teilnehmer*innen? Mit wem willst du, worüber sprechen? Auf welche Person kannst du unter Umständen Bezug nehmen?

Sei an deinem Gegenüber interessiert, stell Fragen, hör genau zu und präsentiere ihm oder ihr an passenden Punkten im Gespräch, welches Problem du für deine Kund*innen lösen kannst. Dann bist du ein*e attraktive*r Gesprächspartner*in. Lies dazu auch unseren Blogbeitrag:

Nach der Veranstaltung solltest du unbedingt regelmäßig Kontaktpflege betreiben, beispielsweise indem du dich über Social-Media-Plattformen verlinkst. Wichtig ist, dass du in Zukunft immer wieder interessante Nachrichten und Tipps individuell an deine Kontakte gibst, damit diese dann im Bedarfsfall an dich denken.

Netzwerken macht Spaß – ohne Gegenleistungsdruck

Gleichgültig, ob in privatem oder rein beruflichem Kontext: Gekonntes Networking ist eine unterhaltsame und gesellige Möglichkeit der aktiven Neukundengewinnung. Doch glaub bitte nicht, dass deine Netzwerkaktivitäten nun sofort zu neuen Geschäftsaufträgen führen! Das ist in den seltensten Fällen so, denn in erster Linie ist der Sinn von Networking der Austausch und der Gewinn neuer Kontakte. Vielleicht entstehen daraus irgendwann Geschäfte – aber vielleicht auch nicht!

In jedem Fall haben alle Netzwerkaktivitäten immer einen gemeinsamen Nenner: Jede*r Beteiligte*r profitiert davon! Das ist die grundlegende Basis für erfolgreiche Beziehungen. Natürlich muss nicht jede Leistung und jeder Gefallen sofort ausgeglichen werden, aber es ist wichtig, den Einsatz des Anderen auf individuelle und persönliche Art ausreichend zu würdigen (z.B. mit einem Gutschein, Essenseinladung, positive Erwähnung in einem Social-Media-Post etc.).

Jan Evers spricht in dieser Folge des Ideencouch-Podcasts mit Julia Freudenberg und Wolfgang von Geramb unter anderem auch darüber, warum ein Networking-Event eine perfekte “Lernparty” sein kann. Du erfährst auch, welche Tricks in schwierigen Situationen hilfreich sind und wieso lebenslanges Lernen so wichtig ist. 

Elf Tipps für erfolgreiches Networking:

  1. Ziel definieren
    Was möchtest du mit deinen Netzwerk-Aktivitäten erreichen? Das können vollkommen verschiedene Ziele sein: Vielleicht möchtest du Mentor*innen und Förderer finden, Zugang zu bestimmten Branchen bekommen, einfach mehr über deine Kunden erfahren oder potenzielle Geschäftspartner*innen und neue Kunden finden. Leg dein individuelles berufliches Ziel vorher fest, gern auch schriftlich, und prüfe nach ein paar Netzwerkveranstaltungen, ob diese Events tatsächlich zu deiner Zielsetzung passen.
  2. Netzwerk definieren
    Wo findest du deine Zielgruppe und in welchem Rahmen bist du gern aktiv? Probier ruhig etwas herum. Du musst nicht sofort Mitglied in irgendwelchen Clubs, Verbänden oder fest organisierten Gruppen werden. Es ist vollkommen legitim, erst einmal reinzuschnuppern! Horche ehrlich in dich hinein: In welchem Umfeld fühlst du dich wohl? Wo hast du dich gut unterhalten? Regelmäßiges Networking soll zukünftig einen Teil deiner Zeit in Anspruch nehmen. Sorge dafür, dass du dich dabei nicht unnötig quälst, sondern auch etwas für dich herausziehen kannst.
  3. Gut vorbereiten
    Beschäftigst du dich schon vorher mit dem anvisierten Event: Wer wird voraussichtlich dort sein? Wie ist der Dresscode? Wähl deine Kleidung, in der du sich gleichzeitig wohlfühlst und mit der du passend angezogen bist. Recherchiere Kurzinfos über den Veranstalter und den oder die Redner. Plane spätestens am Vortag, wie du zur Location kommst, wo gegebenenfalls Haltestellen oder Parkplätze sind. Stecke deine Visitenkarten und handliche Projektflyer ein.
  4. Ruhig der frühe Vogel sein
    Es ist zwar nicht schlimm, wenn du zu der Veranstaltung auf den letzten Drücker kommst, allerdings finden die besten Gespräche oftmals zwischen den Personen statt, die schon etwas eher dort sind und daher Zeit für einen entspannten Austausch untereinander haben.
  5. Stelle dich vor
    Begrüße die anderen mit deinem vollen Namen und erkläre kurz (!) in einem Nebensatz, was du beruflich machst. So weckst du Neugier und erleichterst es deinen Gesprächspartner*innen, dich im Gedächtnis zu behalten.
  6. Entspannt plaudern
    Wenn du auf dem Event den anderen Leuten begegnest, sei offen und freundlich, schau die Menschen an, wenn du mit ihnen sprichst. Gib den anderen Personen das Gefühl, dass du sie wirklich wahrnimmst. Hör aufmerksam zu und frag interessiert nach. Gib allerdings nicht zu viel Privates preis – das gehört hier nicht her!
  7. Minimal-Anforderung festlegen
    Für den Fall, dass du mal einen nicht kommunikativen Tag hast oder die Szenerie dir so gar nicht passt, solltest du dich für die Veranstaltung Minimal-Ziele setzen: Rede mit z.B. drei Leuten und bleibe mindestens eine Stunde. Dann kannst du mit gutem Gewissen gehen und den nächsten Network-Termin vielleicht in anderem Umfeld planen.
  8. Notizen machen
    An einem gelungenen Netzwerkabend prasseln viele Informationen zu verschiedenen Menschen auf dich ein. Mach dir möglichst gleich Notizen – idealerweise bei nächster Gelegenheit auf die entsprechende Visitenkarte – dann kannst du bei zukünftigen Gelegenheiten auf dieses Wissen zurückgreifen und hast gute thematische Anknüpfungspunkte.
  9. Schnelle Nachsorge
    Bringe dich idealerweise bereits am nächsten Tag bei deinen neu gewonnenen Kontakten in Erinnerung. Das kann eine Kontaktanfrage über Xing oder LinkedIn sein, eine direkte E-Mail oder ein Terminvorschlag für ein persönliches Treffen. So vertiefst du die neue Bekanntschaft und bringst eine persönliche Ebene hinein, auf der du deinem Gegenüber unter anderem deine Dienstleistung, interessante Kontakte oder Informationen anbieten kannst.
  10. Langfristige Nachsorge
    Du warst auf zahlreichen Veranstaltungen unterwegs und hast einen Haufen Visitenkarten eingeheimst? Großartig, doch das ist erst der Beginn deiner Netzwerkarbeit! Jetzt musst du deine Kontakte pflegen – und zwar regelmäßig und jahrelang! Gratuliere zu Jubiläen und Jobwechseln, versende Weihnachts- und Osterwünsche und treffe dich bei passender Gelegenheit persönlich – so wird auf die Dauer dein persönliches Netzwerk stärker und dir auch etwas zurückgeben.
  11. Fehler vermeiden
    Networking ist eine gesellschaftliche Angelegenheit und erfordert durchaus eine gewisse Sensibilität. Fall nicht gleich mit der Tür ins Haus: Netzwerkveranstaltungen sind keine Verkaufsmessen! Achte auf qualitative Kontakte: Du brauchst nicht die Visitenkarten von zehn Schnackern, sondern Kontakte zu Menschen, die vertrauenswürdig sind und etwas bewirken können. Sei nicht zu passiv: Wenn du nur darauf wartest, dass andere den ersten Schritt machen, wird wenig passieren! Starte deine Netzwerk-Aktivitäten nicht erst, wenn du dringend Aufträge oder neue Jobs brauchen: Als Bittsteller kommunizierst du nicht auf Augenhöhe.

Wie kann aus einem Netzwerk ein Unternehmen entstehen? Mit dieser spannenden Frage beschäftigt sich die Folge 12 des Ideencouch-Podcasts. Lass dich inspirieren und hör rein:

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bhp